AKTION Spitzenfrauen, Presse über FidAR

Brief der Spitzenfrauen an die Bundeskanzlerin

An die Bundeskanzlerin der
Bundesrepublik Deutschland
Frau Dr. Angela Merkel
Bundeskanzleramt
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin

 

Berlin, den 18. November 2014

 

 

 

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

seit 2001 hat die deutsche Politik beim Thema Chancengleichheit in Führungspositionen der Wirtschaft auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Unternehmen gesetzt. Dieser Ansatz blieb wirkungslos und kann als gescheitert bezeichnet werden. Frauen wurden damit vor allem hin- und aus Führungspositionen ferngehalten.

Der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gemeinsam vorgelegte Gesetzentwurf für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Wirtschaft birgt die große Chance, nach Jahren des Stillstands endlich einen Impuls für Veränderungen in den Unternehmenskulturen zu setzen.

Sie, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, haben immer wieder deutlich gemacht, dass es eine gesetzliche Regelung geben muss, wenn sich die Wirtschaft nicht genügend bewegt. Die Fakten zeigen klar und deutlich, dass jetzt die Zeit gekommen ist, zu handeln. Sie haben auf dem Arbeitgebertag nochmals unmissverständlich klar gemacht, dass das Gesetz kommen wird. Diese klare Aussage rechnen wir Ihnen hoch an.

Wir bauen auf Sie, dass Sie mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln das im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vereinbarte Gesetz nun zügig verabschieden. Die Störfeuer von Blockade bis Veto nicht nur von Vertretern der Christlich Sozialen Union, sondern auch aus der eigenen Partei sollten auf keinen Fall dazu führen, den Zeitplan zu ändern.

Viele unserer Mitglieder haben eine deutlich weitergehende Regelung mit schärferen Sanktionen für die Führungsgremien der großen deutschen Unternehmen gefordert.

Doch tragen wir den Gesetzentwurf von Bundesministerin Manuela Schwesig und Bundesminister Heiko Maas mit, weil wir davon überzeugt sind, dass die Schaffung einer klaren gesetzlichen Vorgabe entscheidend zu einem Umdenken in den Unternehmensspitzen beitragen wird.

Sie wissen uns an Ihrer Seite.

Hochachtungsvoll,

im Namen der zehn führenden „Spitzenfrauen“-Verbände

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