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Die EU Führungspositionen Richtlinie kommt!

Die verbindliche EU-weite Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände kommt ab Juni 2026! Ein historischer Meilenstein für die Gleichstellung! Gestern Abend haben sich Vertreter:innen von Europäischem Parlament, Europäischer Kommission und Rat der Europäischen Union auf eine EU-Führungspositionenrichtlinie geeinigt. Das sieht die Richtlinie vor: Verbindliche QuotenDie EU-Staaten sollen zwischen folgenden zwei Modellen wählen können: Mindestens 40 Prozent der nicht geschäftsführenden Aufsichtsratsmitglieder müssen Frauen (oder Männer) sein. Oder: Der durchschnittliche Frauen- oder Männeranteil in Aufsichtsrat und Vorstand zusammen muss mindestens 33 Prozent betragen.Aktuell liegt der Frauenanteil in Aufsichtsräten in der EU bei 30,6 Prozent, in Vorständen gar nur bei 8,5 Prozent. Eine Geschlechterquote ist also längst überfällig. SanktionenEs soll wirksame, abschreckende und gleichzeitig verhältnismäßige Sanktionen geben, wenn Unternehmen die Ziele nicht erreichen. Dazu zählen Geldstrafen oder die gerichtliche Aufhebung der Ernennung von Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitgliedern. TransparenzDie Unternehmen müssen einmal pro Jahr den Frauenanteil in Aufsichts- und Führungsgremien veröffentlichen und – sollten sie die Ziele nicht erreicht haben – offenlegen, wie sie sie zu erreichen gedenken. Auswahlkriterien müssen offengelegt werden, so dass sichergestellt ist, dass die qualifiziertesten Personen in Aufsichtsrat oder Vorstand bestellt werden. Ausweitung möglichDie Richtlinie soll zu einem späteren Zeitpunkt auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Auch nicht börsennotierte Unternehmen könnten dann zukünftig unter die Regelung fallen.Allerdings hat dies für Deutschland keine Auswirkungen, da mit #FüPoG II bereits umfangreiche Maßnahmen gelten – Mitgliedstaaten, die bereits ebenso wirksame Maßnahmen ergriffen haben, sind von der Regelung ausgenommen. Unsere Arbeit geht also weiter! Wir sagen: Das ist ein historischer Meilenstein und ein wichtiger Schritt zur Gleichstellung. Der Women-on-Board-Index von FidAR zeigt für Deutschland, dass die feste Quote wirkt – und das wird sie auch in der EU.Besonders freut uns, dass die Quoten bereits ab 30. Juni 2026 erfüllt sein muss. Die Regelung tritt damit 1,5 Jahre früher in Kraft als zuletzt vorgesehen. Formell müssen EU-Staaten und Europaparlament der Richtlinie noch zustimmen. Die EU-Staaten müssen die Richtlinie spätestens zwei Jahre nach Inkrafttreten umsetzen.Wir sind gespannt auf die konkrete Ausgestaltung.Vielen Dank an alle, die sich dafür eingesetzt haben! Ursula von der Leyen Viviane RedingManuela Rossbach Monika Schulz-Strelow Juliane Seifert #FraueninFührung #Gleichstellung #EuropeanUnion