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FidAR Süd Politikfrühstück mit Natascha Kohnen, SPD
Natascha Kohnen, Spitzenkandidatin der SPD für die Landtagswahl 2018 in Bayern, hat beim 3. Politikfrühstück mit FidAR-Mitgliedern sehr offen Einblicke in ihren Werdegang und ihre Motivation als Spitzenkandidatin gegeben. Eine Politik, die sich aus Werten und einer Haltung ableitet ist für Natascha Kohnen die Voraussetzung für eine langfristige und nachhaltig erfolgreiche, politische Arbeit. Freiheit, Gleichheit (Einander auf Augenhöhe begegnen) und Zusammenhalt sind dabei für sie zentral.
Doch zunächst musste sie dafür sorgen, überhaupt Spitzenkandidatin zu werden. Einige der männlichen Parteikollegen sahen sie nicht unbedingt in dieser Rolle, aber Natascha Kohnen hat sich davon nicht abschrecken lassen. Unter Erzwingung einer Urwahl der Mitglieder im Landesverband Bayern wurde sie zur Spitzenkandidatin gekürt. Ein mutiges Unterfangen, von Erfolg gekrönt! Frau Kohnen steht für einen Politikstil und überzeugte im Gespräch mit großer Sachkenntnis und langjähriger Erfahrung. Hart in der Sache, gemäßigt im Ton – statt mit dem Säbel zu kämpfen, setzt sie - wie sie selber sagt - lieber das Florett ein.
Die wichtigsten Punkte des Programmes der SPD für die kommende Landtagswahl fasste sie zusammen mit den Schlagworten:
- Wohnen – staatliche Wohnbauförderung – Wohnen betrifft jeden („man kann nicht nicht wohnen“)
- Familie – Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Versorgung älterer Menschen sowie
- Arbeitswelt – Digitalisierung, Ausbau der Bildung, Recht auf Weiterbildung
Sollte die SPD nach der Wahl in Bayern Regierungsverantwortung (mit) übernehmen, so wären die ersten 3 Wunschmaßnahmen der SPD die:
1. Erstellung eines Flächenkatasters für Bayern, um festzulegen, welche Areale für den Bau zusätzlichen Wohnraums genutzt werden können. (Das ist heute lt. NK nicht verfügbar)
2. Einführung eines kostenlosen 1. Kindergartenjahres
3. Einführung eines Vergabe- und Tariftreuerechts für die Vergabe öffentlicher Aufträge des Freistaates. Damit soll sichergestellt werden, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die den Mindestlohn respektieren und sich auch bei den sonstigen Bedingungen ( wie Diversity und Klimaschutz die gesetzlichen/tariflichen Verpflichtungen erfüllen (Vorbildfunktion des Staates))
Das Thema Gleichstellung sieht Frau Kohnen als Querschnittsthema durch alle Politikbereiche. Angesprochen darauf inwieweit bei bestimmten Sachthemen, wie z.B. der Gleichstellung, in der vergangen Legislaturperiode parteiübergreifende Allianzen in Bayern geschmiedet werden konnten, winkte sie ernüchtert ab.
Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Dazu findet sich im SPD Wahlprogramm, das unter dem Motto „Bayern vorwärts“, auch das klare Versprechen Vorstände und Aussichtsräte landeseigener Betriebe zur Hälfte mit Frauen zu besetzen (www.kampagne-bayern.spd.de)
In Bezug auf die Münchner Selbstverständlichkeiten sagte Frau Kohnen zu, die Initiative #ungleichwargestern (www.ungleichwargestern.fidar.de) zu unterstützen und diese zu unterzeichnen. Dass Deutschland im internationalen Vergleich in Bezug auf Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit so schlecht abschneidet, liegt ihres Erachtens auch an einem fehlenden Leitbild. Andere Länder wie Schweden und Frankreich haben zukunftsorientierte Leitbilder und leiten daraus politische Maßnahmenpakete ab. FidAR wies darauf hin, dass das gegenwärtige Leitbild in den Gesetzen der sozialen Sicherung sowie im Steuerrecht die (verheiratete) Frau als Hinzuverdienerin sehe, die keine eigenständige Absicherung erhält. Dieses Leitbild sei nicht mehr zeitgemäß und führe nach wie vor dazu, dass besonders Frauen von Altersarmut, Wohnungsnot und mangelnden Aufstiegschancen betroffen seien. Eine kleine Anekdote am Rande: als Natascha Kohnen ihr kleines Kind in Paris bereits um 14 Uhr aus der Kita abholte, wurde sie verdächtigt, eine „maman poule“- eine Übermutter zu sein. Andere Länder, andere Rollenbilder ;).
Das 3. Politikfrühstück von FidAR hat wieder spannende Einblicke ins politische Leben gegeben und den Anwesenden ermöglicht, sich ein eigenes Bild der Kandidatin zu machen, das Wahlprogramm zu hinterfragen. und somit den direkten Draht zur Spitzenkandidatin zu knüpfen. Alle Politikfrühstücke finden sich auf www.ungleichwargestern.fidar.de in der Rubrik „Aktuelles“.