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FidAR Pressemitteilung: Gewinnwarnung: Frauen gefährden die deutsche Wirtschaft!

FidAR-Präsidentin Schulz-Strelow: "Gleichberechtigung keine Frage der Kassenlage"

Berlin, 15.10.2014: Die Initiative FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte tritt vehement der Forderung entgegen, die Einführung des Gesetzes für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen zu verschieben oder zu verwässern. Unionsvertreter, die jetzt in diesem Punkt den Koalitionsvertrag torpedieren, verdeutlichen damit, dass sie nicht dazugelernt haben. Angst vor Veränderung ist kein guter Ratgeber.

„Es ist schon beschämend, dass einige Vertreter der Christdemokraten die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung unter den Vorbehalt der Kassenlage stellen wollen. Die Wirtschaft hat klar gesagt: ‚Mehr Frauen in Aufsichtsräten sind im Unternehmensinteresse‘. Frauen in dieser Form die Kompetenz abzusprechen und sie zum Wirtschaftsrisiko abzustempeln, ist sehr bedenklich, geradezu grotesk“, stellt FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow fest. „Der vorliegende Gesetzesentwurf ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Wer solche (Koalitions-) Freunde hat, braucht keine weiteren Feinde mehr.“

Von Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert Schulz-Strelow, bei der heutigen Konferenz "Frauen in Führungspositionen" in Berlin klar Stellung dafür zu beziehen, dass Frauen keine Belastung für die Wirtschaft sein können“, betont Schulz-Strelow. „Angesichts des nach wie vor geringen Frauenanteils in Aufsichtsräten und Vorständen kann man ihnen den wirtschaftlichen Abschwung wohl kaum anlasten. Beim FidAR-Forum in der letzten Woche hat sich gezeigt, dass die Frauen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, und dass die Wirtschaft darauf setzt, mehr Frauen in die Spitzengremien zu holen. Politisch „schwarze Nullen“ entlarven sich selbst.“

Nach dem aktuellen Women-on-Board-Index von FidAR (www.wob-index.de) (Stand 30.09.2014) beträgt der Anteil der Frauen in Aufsichtsräten der 160 im DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen 18,9 Prozent (01/2011: 10 Prozent). Von den Vorständen sind nur 5,8 Prozent (01/2011: 3 Prozent) weiblich – im vergangenen Jahr lag der Wert noch deutlich über 6 Prozent. Die Zahl der Unternehmen, die konkrete Planzahlen für den angestrebten Frauenanteil in Aufsichtsrat, Vorstand und Führungspositionen veröffentlichen, geht signifikant zurück. Nur noch 44 Prozent (01/2014: 50 %) der Unternehmen geben ein Planungsziel für den Aufsichtsrat an, nur 1 Prozent (01/2014: 7 %) für den Vorstand. Lediglich 23 Prozent (01/2014: 29 %) definieren ein Planungsziel für Führungspositionen.

Die ausführliche Studie zum Women-on-Board-Index kann unter www.wob-index.de eingesehen werden.

Ihre Ansprechpartnerin

Monika Schulz-Strelow, Präsidentin FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V.
Tel.: +49 (30) 887 14 47 13, E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de

Pressekontakt:

Matthias Struwe | Eye Communications | Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (7 61) 137 62-21, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de

Über FidAR:

FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V. ist eine überparteiliche und überregionale Initiative, die im Herbst 2005 von Frauen in Führungsposition in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR strebt eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle an. Ziel der Initiative ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten Wirtschafts- und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet unter www.fidar.de.

Die Pressemitteilung als PDF finden Sie hier