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FidAR-PRESSEMITTEILUNG vom 18.11.2013

FidAR begrüßt Entscheidung für Frauenquote


"Wir sind endlich auf der Zielgeraden - jetzt beginnt die Arbeit"

Berlin, 18.11.2013: FidAR begrüßt den Durchbruch für eine gesetzliche Frauenquote in den Koalitionsverhandlungen. „Es geht manchmal ja doch schneller als gedacht. Das Ende der Monokultur in den Führungsspitzen naht“, erklärt FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow. „Der Konsens auf politischer Ebene steht. Jetzt geht es darum, gleiche Aufstiegschancen für Frauen und Männer auf allen Ebenen durchzusetzen.“

Nach Medienberichten haben sich CDU/CSU und SPD am Sonntagabend auf eine gesetzliche Quote von 30 Prozent Frauen in den Aufsichtsräten börsennotierter und voll mitbestimmter Unternehmen, die ab dem Jahr 2016 neu besetzt werden, geeinigt. Für Aufsichtsräte, Vorstände und obere Managementebenen sollen die Unternehmen zudem verbindliche Zielgrößen für einen höheren Frauenanteil ab 2015 festlegen.

„Die freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft von 2001 zur Erhöhung des Frauenanteils in den Führungsebenen der Privatwirtschaft hat kaum Veränderung gebracht. 10 Jahre nach Gründung des Vereins FidAR im Jahre 2006 haben wir in 2016 die gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten der börsennotierten Unternehmen erreicht“, so Schulz-Strelow. „Kleine Schnellboote können gegen große Tanker gewinnen – auch dank der gemeinsamen Aktionen der zehn führenden „Spitzenfrauen“-Verbände aus Wirtschaft, Technik, Medizin, Medien sowie dem ländlichen Raum und der vielen weiteren UnterstützerInnen. Entscheidend wird die Formulierung im Koalitionsvertrag sein – denn wo Quote draufsteht muss dann auch Quote drin sein – und das positive Votum der SPD-Mitgliedsentscheidung.“

„Der jetzt vereinbarte Kompromiss stimmt optimistisch. Es sind aber noch viele Details zu klären. Insbesondere wäre es sehr wichtig, dass die Quote auch für die öffentlichen Unternehmen gilt. Hier haben Bund, Länder, Städte und Kommunen selbst die Hebel in der Hand, mehr Frauen in Führungspositionen durchzusetzen“, betont Schulz-Strelow. „Die für den Einflussbereich der Öffentlichen Hand vorgesehenen Maßnahmen zur Stärkung der Gleichstellungspolitik greifen aus unserer Sicht noch zu kurz.“

Dass eine Mindestquote von 30 Prozent keine Utopie ist, zeigt schon der Women-on-Board-Index. Bereits jetzt haben 24 der 160 in DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen einen Frauenanteil im Aufsichtsrat von 30 oder mehr Prozent; bei einem Drittel der Unternehmen liegt der Anteil bei 20 Prozent und darüber. „30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten ist machbar“, sagt Monika Schulz-Strelow. „Ab einem Frauenanteil von 30 Prozent ändern sich Führungsstrukturen nachhaltig. Die Aufsichtsräte sitzen an der Schaltstelle, um die deutsche Unternehmenskultur hin zu gleichberechtigten Aufstiegschancen und einer besseren Corporate Governance zu verändern. Der Wirtschaft wird dies einen Innovationsschub verleihen, wenn sie die Chance für sich nutzen.“

Studie zum Women-on-Board-Index: Der Women-on-Board-Index sowie die ausführliche Studie können unter www.wob-index.de eingesehen werden. Diagramme sind in der Pressestelle erhältlich.

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