Latest News, Pressemitteilungen, Presse über FidAR
FidAR-Pressemitteilung vom 30.9.2015
Null-Wachstum bei Planzielen ist nicht akzeptabel – FidAR: „Dreimal Null ist Null und bleibt Null. Unternehmen nutzen ihre Potenziale nicht ausreichend“
FidAR-Pressemitteilung als PDF
Berlin, 30.09.2015: Ab heute müssen börsennotierte oder mitbestimmungspflichtige Unternehmen in Deutschland Planungsziele zum angestrebten Frauenanteil im Aufsichtsrat, Vorstand und den zwei obersten Führungsebenen festlegen und deutlich machen, innerhalb welcher Frist sie diese erreichen wollen. FidAR appelliert an die Unternehmen, die Vorgaben der Politik als Chance zu begreifen.
„Die Zeit der Absichtserklärungen hat zu lange gedauert und keine Veränderung gebracht. Die Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen ist ab heute notwendiger Bestandteil der Unternehmensplanung“, betont FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow. „Das ist eine dreifache Chance: Gut für die Reputation, gut für die internen Karrierechancen für Frauen und gut für die Corporate Governance. Personalentwicklung und Diversity-Management sind zwei Seiten einer Medaille. Wer qualifiziertes Personal gewinnen und halten will, braucht klare Ziele für die Vielfalt in den Führungsetagen.“
Einige DAX 30-Unternehmen haben bereits Planungszahlen auf der Homepage veröffentlicht, darunter Allianz, BASF, Beiersdorf, BMW, die Deutsche Börse und K+S. „Es ist gut, dass die DAX 30 hier Flagge zeigen. Die Planzahlen könnten aber ehrgeiziger sein. Durchgängiges Null-Wachstum zu planen kommt einem Offenbarungseid sehr nahe. Ginge es bei den Planzahlen um das Unternehmenswachstum, müsste das zu Gewinnwarnung führen. Für weitreichende Veränderungen brauchen wir eine signifikante Steigerung des Frauenanteils auf allen Führungsebenen!“
FidAR ist zuversichtlich, dass viele Unternehmen dem Beispiel der DAX-Unternehmen folgen und ihre Planzahlen frühzeitig veröffentlichen werden. Zwar hatte die erste Bestandsaufnahme über das Stimmungsbarometer (www.fidar.de/stimmungsbarometer) ergeben, dass noch im Frühjahr dieses Jahres nur ein geringer Anteil der betroffenen Unternehmen Zielgrößen zum künftig angestrebten Anteil von Frauen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen verabschiedet hatte oder dies vorsah. Die Wirtschaft habe aber verstanden, dass sie nur mit sichtbaren Verbesserungen eine strengere gesetzliche Regelung vermeiden können.
„Diversity ist kein ‚nice to have‘ sondern nachweislich ein Erfolgskriterium. Schon jetzt schauen sich viele Investoren den Frauenanteil in der Führungsspitze genau an, bevor sie Kapital bereitstellen. Beim Recruiting fallen Unternehmen ohne gleichwertige Aufstiegschancen für Frauen und Männer durch. Die Gesellschaft wird darüber abstimmen, welche Unternehmen das Rennen machen“, so Schulz-Strelow.
FidAR wird die Entwicklung beobachten und den Handlungsbedarf transparent machen. Dabei werden im Rahmen des Women-on-Board-Index die 160 DAX-Unternehmen ebenso unter die Lupe genommen, wie über den Public Women-on-Board-Index die öffentlichen Unternehmen.
Ihre Ansprechpartnerin
Monika Schulz-Strelow, Präsidentin FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V.
Tel.: +49 (30) 887 14 47 13, E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de
Pressekontakt:
Matthias Struwe | Eye Communications | Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (7 61) 137 62-21, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de
Über FidAR:
FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V. ist eine überparteiliche und überregionale Initiative, die 2006 von Frauen in Führungsposition in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR strebt eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle an. Ziel der Initiative ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten Wirtschafts- und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet unter www.fidar.de.