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PRESSEMITTEILUNG VOM 31. Juli 2014

Mehrheit der Aufsichtsratsvorsitzenden Bayerischer Konzerne lehnt gesetzliche Frauenquote ab


 

Aufsichtsratsvorsitzende beklagen Mangel an geeigneten Kandidatinnen

FidAR: „Überzeugungsarbeit auf allen Managementebenen notwendig“

München, 31.07.2014: Die Aufsichtsratsvorsitzenden der börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen in Bayern lehnen die von der Bundesregierung geplante gesetzliche Frauenquote mehrheitlich ab. Dies ergibt eine Umfrage der bayerischen Gruppe der Initiative FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e.V. bei den 35 in Bayern von der Gesetzesänderung betroffenen Unternehmen im Juli 2014. Ab 2016 sollen 30 Prozent der Neubesetzungen der Aufsichtsratspositionen bei börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen mit Frauen besetzt werden. 13 bayerische Konzerne haben an der Befragung teilgenommen.

Das Vorhaben der Großen Koalition, eine Mindestquote von 30 Prozent weiblicher Mitglieder für die Aufsichtsräte einzuführen, empfindet die Mehrheit der befragten Unternehmen als “nicht zielführend". Nur zwei Unternehmen halten eine Quotenregelung für "möglicherweise sinnvoll". Ohnehin würden die Arbeitsergebnisse der Aufsichtsräte nach Angaben aller Befragten durch einen höheren Frauenanteil "nicht beeinflusst". Die Quote sei nicht umsetzbar, da es - hier ist sich die Hälfte der Befragten sicher - "zu wenig potenzielle Kandidatinnen" gibt.

„Frauen in Führungspositionen sind kein Selbstläufer. Zwar hat sich die Ansicht weitläufig durchgesetzt, dass mehr Vielfalt im Interesse der Unternehmen ist“, erklärt Elke Benning-Rohnke, FidAR Regionalvorstand Bayern. „Aber wir sehen nur wenige Unternehmen, die aktiv auf mögliche Kandidatinnen zuzugehen. Unternehmenslenker müssen auch bereit sein, sich neue Netzwerke zu erschließen. Auch bei FidAR sind sie herzlich eingeladen. Wir werden den Austausch mit der Wirtschaft forcieren und alles daran setzen, noch mehr Aufsichtsräte von den positiven Effekten der Chancengleichheit zu überzeugen.“

Befragt nach den Lösungen, um 2016 nicht ohne einen Pool an geeigneten Kandidatinnen dazustehen, vertrauen die befragten Unternehmen bislang auf ihre eigenen Kontakte und persönliche Empfehlungen. Darüber hinaus erscheinen der Austausch mit anderen Unternehmen und die Einbindung von Personalberatern knapp zwei Dritteln der Befragten als ein geeigneter Weg, Kandidatinnen zu gewinnen. Die Suchoption über Datenbanken wird von den befragten Unternehmen kaum genutzt.

Ihre Ansprechpartnerinnen

Monika Schulz-Strelow, Präsidentin FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V.
Tel.: +49 (30) 887 14 47 13, E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de

Elke Benning-Rohnke, Regionalvorstand FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V.
Tel.: +49 (171) 4211421, E-Mail: elke.benning-rohnke@fidar.de

Pressekontakt:

Matthias Struwe | Eye Communications | Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (7 61) 137 62-21, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de

Über FidAR:

FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V. ist eine überparteiliche und überregionale Initiative, die im Herbst 2005 von Frauen in Führungsposition in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR strebt eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle an. Ziel der Initiative ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten Wirtschafts- und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet unter www.fidar.de.

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