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Starke Frauenpräsenz in der Regierung/ FidAR setzt auf den neuen Wirtschaftsminister für mehr Frauen in Spitzengremien

FidAR-Pressemitteilung vom 16.12.2013


Berlin, 16.12.2013: Seit Samstag steht fest: Deutschland wird in den kommenden vier Jahren von einer Großen Koalition regiert. Im Kabinett stehen viele starke Frauen in der ersten Reihe. Angeführt von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die CDU mit zwei und die SPD mit drei Ministerinnen in der Regierung vertreten. Einzig die CSU kommt im Kabinett auf 100 Prozent Männerquote. Auch viele Spitzenposten außerhalb der Regierung wie die Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration gehen an Frauen – zumindest hier könnte auch die CSU noch punkten.

„Das Land wird von einer Frau geführt und von einer Frau verteidigt. Mit den Ministerien für Arbeit, Bildung, Familie und Umwelt werden Schlüsselressorts für die wichtigsten Zukunftsfragen von Frauen geleitet. Das ist ein starkes Zeichen für mehr Gleichberechtigung“, erklärt Monika Schulz-Strelow, Präsidentin von FidAR. „Wir freuen uns besonders, dass mit Manuela Schwesig eine Verfechterin der Chancengleichheit an die Spitze des Familienministeriums rückt. Die Wirtschaft muss den Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen nachhaltig steigern. Die geplante Frauenquote wird dabei für Tempo sorgen. Die Trendwende kann aber nur in den Köpfen der Führungskräfte stattfinden. Die Wirtschaft sagt, sie brauche keine Quote. Das muss sie nun unter Beweis stellen und liefern.“

CDU/CSU und SPD haben im Koalitionsvertrag festgelegt, eine gesetzlich verbindliche Mindestquote für Aufsichtsräte einzuführen, begleitet von einer gesetzlichen Verpflichtung, konkrete Zielvorgaben für die Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen vorzulegen. Offen ist hingegen noch, wie das Gesetz ausgestaltet wird. Denn die Formulierungen im Koalitionsvertrag sind interpretierbar. Aus der Sicht von FidAR wäre es wichtig, dass der Gesetzgeber jetzt schnell handelt.

„Diese Bundesregierung muss an Dynamik deutlich zulegen. Wir haben viel Zeit verloren und sehen, was passiert, wenn der Druck nachlässt“, betont Schulz-Strelow. Denn in den 160 im DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen ist der Trend bei den Vorstandsbesetzungen rückläufig – wie der aktuelle Women-on-Board-Index von FidAR (Stand 30.11.2013) zeigt. „Wir bauen auf die Wirtschaft, schnell den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern. Dabei erwarten wir ein starkes Signal und breite Unterstützung durch den zuständigen Minister Sigmar Gabriel. Im Kabinett hat er bereits geliefert.“

FidAR wird auch in dieser Legislaturperiode die Veränderungen mit dem WoB-Index deutlich machen. Aktuell hat der Anteil von Frauen in Führungspositionen zwar eine Höchstmarke erreicht. Der Trend ist aber rückläufig, die Entwicklung hat im Jahr 2013 deutlich an Schwung verloren. In drei Jahren ist die Zahl der Frauen in Aufsichtsräten der 160 im DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen auf 17,2 Prozent (01/2011: 10 Prozent) gestiegen, in den Vorständen nur auf 6,1 Prozent (01/2011: 3 Prozent), zwischenzeitlich lag er auch schon deutlich über 7 Prozent.. Dies ergibt der aktuelle Women-on-Board-Index von FidAR (Stand 30.11.2013).

Studie zum Women-on-Board-Index: Der Women-on-Board-Index sowie die ausführliche Studie können unter www.wob-index.de eingesehen werden. Diagramme sind in der Pressestelle erhältlich.

FidAR Pressemitteilung vom 16 12 2013 als PDF