Public Consultation of the European Commission / FidAR-Stellungnahme
April 2012: Stellungnahme zur öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission / Unausgewogenes Geschlechterverhältnis in den höchsten Entscheidungsgremien von Unternehmen in der EU
Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Viviane Reding hat am 5. März 2012 eine öffentliche Konsultation zum Thema des unausgewogenen Geschlechterverhältnisses in den höchsten Entscheidungsgremien von Unternehmen in der EU eingeleitet. FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e.V. nimmt die Gelegenheit gerne wahr, zu den aufgeworfenen Fragen Stellung zu nehmen.
FidAR ist eine überparteiliche und überregionale Initiative, die es sich seit ihrer Gründung im Jahr 2006 zum Ziel gesetzt hat, auf eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher Kapitalgesellschaften hinzuwirken. FidAR setzt sich innerhalb Deutschlands für eine Quote bei den Aufsichtsräten der börsennotierten, mitbestimmungspflichtigen und öffentlichen Unternehmen ein, die zunächst mindestens 30 Prozent betragen soll. FidAR ist ein eingetragener Verein und als gemeinnützig anerkannt.
FidAR ist sich der europäischen Bedeutung der Frage bewusst und begrüßt, dass die Vize-Präsidentin der Kommission die Initiative ergriffen hat, das Thema der mangelnden Vertretung von Frauen in den höchsten Entscheidungsgremien der europäischen Wirtschaft als ein zentrales Thema in der europäischen Corporate- Governance-Diskussion zu verankern. Da FidAR primär in Deutschland aktiv ist und daher vor allem Expertise hinsichtlich der Situation in Deutschland besitzt, beschränkt sich diese Stellungnahme auf Deutschland.
FidAR würde die EU-weite Einführung stringenter Maßnahmen zur nachhaltigen Erhöhung des Anteils von Frauen in wirtschaftlichen Entscheidungsfunktionen außerordentlich begrüßen. Jede Regelung auf europäischer Ebene sollte dabei den Mitgliedsstaaten genügend Flexibilität einräumen, um in der Umsetzung den Besonderheiten der jeweiligen rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung tragen zu können (wie in Deutschland etwa der Mitbestimmung der Arbeitnehmer oder der großen Zahl von Unternehmen im sog. Mittelstand, die von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung und Größe, aber nicht börsennotiert sind). FidAR erhofft sich so von der durch die Vize-Präsidentin angestoßenen europäischen Initiative eine wirksame Verbesserung der Situation der Frauen in den obersten Entscheidungsgremien der deutschen Wirtschaft.
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- FidAR_Antworten_zu__Fragenkatalog_EU_2012.pdf122 K