Latest News, Presse über FidAR

6. FidAR Südwest Salon am Kräherwald vom 26.7.2018

Macht.Führung.Sinn. mit Dr. Andrea Grimm


An einem herrlichen Sommerabend war Premiere für den ersten Outdoor-Salon. Fast 30 FidAR-Mitglieder und Freundinnen kamen trotz beginnender Urlaubszeit zusammen, um sich zum Thema Macht.Führung.Sinn. auszutauschen.

Den Impulsvortrag übernahm Andrea Grimm, Aufsichtsrätin IBM Deutschland, und ging auf die ihre Karriere besonders prägenden Faktoren ein. Dazu zählte der Studienaufenthalt in den USA, wo es schon Anfang der 80er Jahre mehr weibliche Vorbilder in Führungsetagen gab als in Deutschland. Durch das Buch von Betty Lehan Harragan „Games Mother Never Taught You“ wurde ihr klar, dass im Geschäftsleben bestimmte Regeln gelten - ähnlich wie beim Fußball. Und ähnlich wie beim Fußball wird cleveres Austesten der Regeln mehr bewundert als das strikte Einhalten. Mit der Tatsache, dass weibliche und männliche Verhaltensweisen sich unterscheiden, konnte sie sich schon Anfang der 90er Jahre im Rahmen eines Seminars systematisch auseinandersetzen. Das Verständnis für diese Unterschiede verhilft zu neuen Perspektiven und machte ihr klar, dass anders nicht besser oder schlechter ist und dass man, wenn man erfolgreich arbeiten will, männliche Verhaltensweisen auf keinen Fall übernehmen muss. Vielmehr gilt: Gemischte Teams sind erfolgreicher und innovativer.

Ihre persönliche Motivation, immer größere, anspruchsvollere internationale Führungsaufgaben zu übernehmen, war ihr großes Interesse an fremden Kulturen und der Wunsch zwischen den unterschiedlichen Kulturen zu vermitteln. Ihre Einstellung, dass Frauen das Gleiche wie Männer können, es aber manchmal anders machen sowie der Mut Risiken einzugehen und Chancen zu ergreifen, haben sicher auch nicht geschadet.

Im anschließenden Gespräch gab es viel Zustimmung zu den Ausführungen von Andrea Grimm. Leider wurde wieder festgestellt, dass die stereotypen Rollenbilder in Deutschland besonders stark ausgeprägt sind. So schilderte eine Teilnehmerin, dass sie beim Verlassen des Arbeitsplatzes von männlichen Kollegen mit dem (freundlich gemeinten?) Hinweis „Na, müssen Sie Ihr Kind von der KITA abholen?“ verabschiedet wird. Welcher männlichen Führungskraft passiert das? Andere schilderten die Erfahrung, dass in Entwicklungsgesprächen die Vereinbarkeit des Führungsjobs mit der Familie thematisiert wird. Ist das auch eine Routinefrage für männliche Kandidaten? Die aus dem Norden „Reingeschmeckten“ meinten sogar, dass die überkommenen Sterotypen im Südwesten noch stärker ausgeprägt sind als im Norden der Republik. 

Als Fazit zum Thema Macht.Führung.Sinn. lässt sich - nicht nur deshalb - festhalten: Es macht Sinn, Führung anzustreben, weil damit die Macht zu verändern verbunden ist.

Dr. Michaela Damson
Regionalvorstand FidAR Südwest